Agri-Photovoltaik

Agri-Photovoltaik in Deutschland: Dena-Prognose von 1 Gigawatt bis 2025

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Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) prognostiziert eine beeindruckende Entwicklung der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) in Deutschland bis zum Jahr 2025. Die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und solare Stromerzeugung könnte bis dahin eine Leistung von 1 Gigawatt erreichen. Ein Impulspapier der Dena beleuchtet die Chancen, Herausforderungen und Handlungsfelder, die für den erfolgreichen Markthochlauf dieser innovativen Technologie relevant sind.

Agri-PV als Kerntechnologie der Energiewende

Die Agri-PV-Anlagen haben das Potenzial, zu einer Kerntechnologie für das Gelingen der Energiewende zu werden. Die Möglichkeit der Mehrfachnutzung von Flächen könnte bestehende Ziel- und Nutzungskonflikte zwischen Energiewende und Agrarproduktion auflösen. Diese integrierte Nutzung ermöglicht nicht nur die Erhaltung landwirtschaftlicher Erträge, sondern auch eine Anpassung an den Klimawandel. Ein weiterer positiver Aspekt ist der Beitrag zum Biodiversitätsschutz und die Förderung der notwendigen Diversifizierung landwirtschaftlicher Unternehmen zur Sicherung und Steigerung der Wertschöpfung.

Aktueller Stand und Prognose bis 2025

Derzeit steht die Nutzung von Agri-PV in Deutschland noch am Anfang, mit einer installierten Leistung von rund 14 Megawatt. Das Impulspapier der Dena geht jedoch davon aus, dass bis 2025 bis zu 1 Gigawatt an Agri-PV-Systemen installiert sein könnten. Dieser ehrgeizige Ausbau setzt voraus, dass verschiedene zentrale Handlungsfelder gezielt angegangen werden.

Handlungsfelder für den Markthochlauf

Um den Markthochlauf von Agri-PV-Anlagen zu unterstützen, sind vier wesentliche Handlungsfelder identifiziert:

  1. Definitorische Klarheit: Klare Definitionen und Abgrenzungen zu anderen PV-Konzepten sind erforderlich, um Transparenz im Markt zu schaffen.

  2. Genehmigungen zulassen: Eine Neubewertung der Anwendung in der Raum- und Regionalplanung ist notwendig, um weitere Flächenpotenziale zu erschließen. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollten sich an der tatsächlichen landwirtschaftlichen Nutzung orientieren.

  3. Geschäftsmodelle optimieren: Die Förderregularien sollten den Innovationswettbewerb bei der Weiterentwicklung der Agri-PV und der zugehörigen Geschäftsmodelle nicht beeinträchtigen. Zu detaillierte technologische Vorgaben sind zu vermeiden.

  4. Sichtbarkeit erhöhen: Durch die Förderung von Pilotprojekten, Stärkung der begleitenden Forschung und gezielte Kommunikationsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Sektor soll die Sichtbarkeit der Agri-PV-Systeme erhöht werden.

Impulspapier und Akteure

Das Impulspapier, erstellt in Zusammenarbeit mit Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH), der Elysium Solar GmbH und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), will einen Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Agri-PV leisten. Es fokussiert sich dabei auf die Bewältigung der Herausforderungen im Kontext von Energie- und Agrarwende in Deutschland.